Wie die Musik sein Leben rettete: Reprise – Ein Blick in die Vergangenheit des Stars Moby und sein außergewöhnliches Comeback

Nach der Veröffentlichung von Reprise, Mobys Debütalbum für das Label Deutsche Grammophon, im Mai letzten Jahres, darf man sich jetzt auf eine einzigartige Blu-Ray Specialedition freuen: Mit dabei sind eine CD mit zwei Bonustracks und eine Blu-Ray mit der erfolgreichen, einzigartig unkonventionellen Dokumentation Moby Doc vom preisgekrönten Regisseur Rob Bralver, inklusive eines 70-minütigen Bonusmaterials, darunter die Making-of-Produktionen von »Porcelain«, »The Lonely Night«, »Natural Blues«, »God Moving Over The Face Of The Waters«, »Why Does My Heart Feel So Bad?« und dem David Bowie Cover »Heroes« sowie die Musikvideos zu »Natural Blues«, »Why Does My Heart Feel So Bad?« und »Extreme Ways«. Das Album enhält zudem einen Dolby Atmos Mix. Als kleines extra gibt es oben drauf einen signierten Druck von Mobys neuer Little Idiot Grafik.

Moby ist ein renommierter, weltbekannter Produzent, Sänger, DJ, Schriftsteller und Aktivist. Er ist für seine genre-übergreifende Experimentierfreudigkeit bekannt und für seine daraus resultierenden Meisterwerke, die sich durch enorme Vielseitigkeit auszeichnen. Noch nie ist Moby einer einzigen Musikrichtung treugeblieben, denn viel mehr liegt für ihn die eigentliche Bedeutung der Musik- egal ob Hip Hop, Jazz, Orchestermusik oder Punk Rock- in ihrer Fähigkeit Emotionen auf das Publikum zu übertragen. Obwohl Moby in einem breiten Publikum geschätzt wird, nicht zuletzt für sein bahnbrechendes Album Play, das nicht nur für Electronica Fans als revolutionär gilt, weiß kaum jemand, dass seine Musikkariere bereits in seinen Teenage-Jahren mit einer Underground 80ies Hardcore Band begonnen hat. Darüber hinaus, scheute er sich nicht Hip-Hop Elemente in seine Releases unter The Brotherhood zu integrieren oder Alternative Rock mit elektronischen Komponenten zu mischen. Viele von euch verwundert es wahrscheinlich, dass er sogar einmal Gitarrist in einer Heavy-Metal Band war. Obwohl Mobys musikalische Laufbahn kontinuierlich von elektronischer Tanzmusik geprägt war, kamen immer wieder einmal Spuren seiner Vergangenheit zum Vorschein, wie zum Beispiel das von Punk geprägte Album Animal Rights.

Jetzt im Shop erhältlich: Moby – Reprise

Vor diesem Hintergrund ist es wenig überraschend, dass Moby einen weiteren Schritt wagt und die klassische Musik für sich entdeckt. Deutet das auf einen Wendepunkt seiner Karriere hin? Nach eigenen Angaben, hatte der angesehene Electronica Künstler schon immer ein Faible für Orchestermusik gehabt, aber arbeitete erst vor vier Jahren zum ersten Mal mit einem Sinfonieorchester, der Los Angeles Philharmonic, zusammen. Nach dieser Show wurde ihm schließlich angeboten, ein Album für Deutsche Grammophon aufzunehmen. Wie man dem Titel seines neuen Albums bereits entnehmen kann, ist Reprise eine Neuinterpretation 30 seiner bekanntesten Hits, die er für akustische Instrumente und Orchester neu ausgelegt hat. In Erinnerungen schwelgend berichtet Moby von seiner Zeit in einem Drogenviertel in NYC, als er in einer verlassenen Fabrik hauste und in einer Kneipe auflegte. Damals hätte er es sich nie träumen lassen, dass er eines Tages ein Album mit dem vielgerühmten Recordlabel Deutsche Grammophon aufnehmen würde. Glücklicherweise bietet ihm sein musikalisches Vorwissen eine sichere Basis für diese neue Challenge. Bemerkenswert ist nicht nur seine Zusammenarbeit mit dem Budapest Art Orchestra, sondern auch die Auswahl der gefeaturten Musiker, wie Amythyst Kiah, Gregory Porter, Jim James, Kris Kristofferson, Mark Lanegan, Nataly Dawn, Skylar Grey und Víkingur Ólafsson. Es kommt Moby nicht auf die technische Perfektion der Vokalisten an, sondern viel mehr auf die Einzigartigkeit ihrer Stimmen, welche sein Publikum emotional berühren sollen.

In Moby Doc reflektiert der Künstler schmerzhaft ehrlich über sein turbulentes, bewegtes Leben als Musiker und Tierrechtsaktivist. Dieses authentische, fulminante Portrait seiner selbst lässt uns die Abgründe seiner Drogenabhängigkeit sowie sein Dasein als Underground-Musiker ergründen. Es macht uns zum Zeugen eines durchaus skurrilen Werdegangs. Moby teilt hiermit nicht nur seine Erfahrungen mit uns, sondern findet so auch einen Weg seine Vergangenheit aufzuarbeiten. „Musik rettete mein Leben!“ Moby weist darauf hin, dass Musik allgegenwärtig ist und man Gefahr läuft, sie als gegeben hinzunehmen. Dennoch schreibt er ihr eine signifikante Bedeutung zu und versteht Musik als Medium Emotionen zu verarbeiten und nach außen zu tragen. Neben der gelungenen Doku präsentiert die Blu-Ray zusätzlich Interviews mit David Lynch und David Bowie, Reenactments, Animationen und faszinierendes Archivmaterial.

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