Ståle Kleibergs Konzerte entfalten sich im Spannungsfeld zwischen Poesie, Leidenschaft und Verspieltheit. Es handelt sich um zeitgenössische Musik, mit der sich die Zuhörer leicht identifizieren können, die aber nicht einen Moment lang die künstlerische Qualität beeinträchtigt. „Ich versuche, den musikalischen Ausdruck so zu gestalten, dass er mit meiner Lebenserfahrung übereinstimmt, oder anders ausgedrückt, so zu gestalten, dass er mit meiner Vorstellung davon übereinstimmt, was es bedeutet, ein Mensch zu sein“, sagt Kleiberg über sich und seine Musik.

Als die Pandemie im Jahr 2020 mit voller Wucht über die Welt hereinbrach, liefen die Vorbereitungen für dieses Album bereits seit einiger Zeit. Eine Aufnahme, an der ein Symphonieorchester und drei Solisten beteiligt sind, lässt sich kaum an einem Montag arrangieren und an einem Dienstag realisieren – um es milde auszudrücken. Es gibt viele Puzzlestücke, die irgendwie ihren Platz finden müssen. Als Norwegen im März 2020 den Betrieb einstellte, waren die Stücke fertig, Verträge und Vereinbarungen unterzeichnet und die Aufnahmetermine gebucht. Wir fragten uns, wie sich das alles auswirken würde. Eine Zeit lang fragten wir uns sogar, ob die Aufnahmen überhaupt stattfinden könnten. Glücklicherweise haben die Flexibilität und die Bereitschaft aller Beteiligten, kreative Lösungen für neue Probleme zu finden, dazu geführt, dass wir die Aufgabe trotz aller Schwierigkeiten bewältigen konnten. Tatsächlich erlebten wir eine persönliche Präsenz und eine größere Aufmerksamkeit für Details als je zuvor, so als ob man Kammermusik mit der Klangpalette eines ganzen Orchesters aufnehmen würde.