Die Magie einer „Zeitmaschine“ erweckt Percy Graingers ursprüngliche Leistung in dieser modernen Surround-Sound-Aufnahme mit dem Kristiansand-Sinfonieorchester unter der Leitung von Rolf Gupta wieder zum Leben. Edvard Grieg selbst bezeugt die Gültigkeit und Authentizität von Graingers Interpretation durch seine eigene begeisterte Unterstützung: „Ich musste vierundsechzig Jahre alt werden, um norwegische Klaviermusik so verständnisvoll und brillant interpretiert zu hören. Er beschreitet neue Wege für sich selbst, für mich und für Norwegen. Und dann diese bezaubernde, tiefgründige, ernste und kindliche Natürlichkeit! Was für eine Freude, einen jungen Freund mit solchen Eigenschaften zu bekommen!“

2007 gab der Dirigent Rolf Gupta die erste norwegische Aufführung von Edvard Griegs Klavierkonzert in a-Moll mit dem legendären australischen Pianisten Percy Grainger (1882-1961) als posthumem Solisten. Auf dieser Aufnahme begleitet das Kristiansand-Sinfonieorchester Graingers originelle und kontroverse Interpretation des Konzerts. Darüber hinaus spielen der Geiger Øyvind Bjorå und der Pianolist Rex Lawson Griegs Violinsonate in c-Moll. Die Aufnahme enthält auch eine Handvoll von Griegs lyrischen Stücken, die vom Komponisten selbst aufgeführt wurden. Erstaunlicherweise waren diese Aufführungen bisher nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.

Zwei verschiedene Instrumente haben Graingers und Griegs Begegnungen mit dem KSO/Gupta in der heutigen Zeit erleichtert. Grainger spielt auf einer Art musikalischer Zeitmaschine, dem Duo-Art Reproduktionsklavier, das so etwas wie ein analoger Vorgänger des Computers ist, von einer elektrischen Saugpumpe angetrieben und automatisch durch perforierte Papierrollen gesteuert wird. Grieg hingegen wurde durch eine Pianola mit Fußpedal, gespielt von Rex Lawson, wieder zum Leben erweckt. Für diese Aufnahme wurden beide Instrumente vor einem Steinway-Konzertflügel montiert und das Spiel von Grainger im Jahr 1921 und Grieg im Jahr 1906 erneut aufgeführt.