Es ist üblich, den Beginn der Renaissance auf die Mitte des 14. Jahrhunderts zu datieren. Aus der Asche des Schwarzen Todes entstand eine Gesellschaft, die sich grundlegend veränderte und sich weitgehend als wiedergeboren sah – als neu geformt. Es kann kein Zufall sein, dass dieser Wandel zuerst in genau den Teilen Europas stattfand, die im Zentrum des Römischen Reiches standen, als dieses am stärksten war, nämlich in Italien. Florenz wurde zum wichtigsten Kraftzentrum des neuen Europa, und von dort aus verbreitete sich die Renaissance rasch und brachte eine intensive kulturelle Blütezeit nach Frankreich, England, den Niederlanden, Deutschland und Spanien. Aus diesen Ländern hat das Nordic Brass Ensemble das Repertoire für die „Europatournee“ zusammengestellt – Musik, die von Hans Petter Stangnes und Stian Aareskjold speziell für dieses Ensemble arrangiert wurde. Moderne Blechblasinstrumente haben eine Geschichte, die bis zu den Janitscharen, dem speziellen Militärkorps des osmanischen Sultans, zurückreicht. Der Kontakt zwischen dem Europa der Renaissance und der islamischen Kultur trug dazu bei, die Entwicklung der europäischen Kultur, insbesondere der Musik, in dieser Zeit zu bestimmen. Das Nordic Brass Ensemble besteht aus Musikern von Sinfonieorchestern und Bläserensembles aus den nordischen Ländern und hat schon immer ältere Musik gespielt.

Das Nordic Brass Ensemble wurde 1993 von einer Gruppe von Blechbläsern gegründet, die den starken Wunsch teilten, gemeinsam Kammermusik zu machen. Von Anfang an hat sich das Ensemble darauf konzentriert, eigene musikalische Ideen und Klangkonzepte zu entwickeln. Durch das Ausschöpfen der besonderen Qualitäten der verschiedenen Instrumente und deren Kombination auf neue und ungewöhnliche Art und Weise sowie durch den umfangreichen Einsatz von Dämpfern, Schlagzeug und auch unbekannten Instrumenten, um neue Farben und Effekte zu erzeugen, formt das Ensemble kontinuierlich seinen unverwechselbaren Klang.